Ziel 2009: Die Bretagne
Für das Jahr 2009 hatten wir, die UL-"Langstreckenflieger", uns wieder einmal etwas
Besonderes ausgedacht - eine Urlaubsreise im Mai in die Bretagne.
Am Maifeiertag starteten also, gut gerüstet, 4 Teams in ihren ULs:
Team FK14, Team FK9 Mk4-SW, Team CT-SW und Team CT2K-2.
Hier unser Tagebuch:
Freitag, 1. Mai:
Die Streckenführung war, wie immer, von den Teams generalstabsmässig geplant,
auf die Karten und Flugdurchführungspläne eingetragen und in die Navigationssysteme
programmiert
Start in Mainz zum ersten Etappenziel, Reims-Prunay (LFQA), das wir problemlos nach
1:55h erreichen.
Dort heißt es, den Flugplan schliessen, die Flieger tanken, eine Pause für die hungrigen
Piloten einschieben, ein kurzes Briefing für die 2. Teilstrecke und schon geht es weiter nach
Chartres-Champhol (LFOR).
Gut geschulte Augen vermelden alsbald "Eiffeltum gesehen!" und nach insgesamt 1:30h ist
unser Zwischenziel erreicht. Im Anschluss an eine kurze Tankpause auf dem kleinen Platz
geht es erneut an den Start
Das dritte und längste Teilstück bringt uns dann nach 2:30h zum ersten Hauptziel unserer
Reise, Lannion (LFRO), in der nördlichen Bretagne. Neugierig beäugen wir den kleinen
Regionalflugplatz. Es gibt nicht wirklich viel zu entdecken. Wir selbst bilden wohl das
dominierende Fluggeschehen dieses Tages. Freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend heißt
man uns willkommen und unterstützt uns auch in den kommenden Tagen.
Wir haben es wieder einmal gut getroffen!
Samstag, 2. Mai:
Die Wetterbesprechung nach dem Frühstück führt zu einem eindeutigen Ergebnis:
Bei 500 Fuß Wolkenuntergrenze und Sichten um 3 km am Vormittag entscheiden wir uns für
einen Landausflug. Es war keine schlechte Entscheidung: Es gab genug zu sehen. Als
Tagesziel wurde zunächst die "rosa" Granitküste bei Ploumanach an der Cote d'Armor
gewählt.
Der Küstenwanderweg bot uns wunderschöne Ansichten dieser einzigartigen Gegend.
Sonntag 3. Mai:
Auch heute ist ein Landausflug angesagt: Die Besichtigung des mittelalterlichen Städtchens
Treguier, des Hafenorts Paimpol und des Pointe de l`Arcouest waren die Programmpunkte
des Tages. Die Fotos liefen warm – viel Sehenswertes und Stimmungsvolles wurde
abgelichtet. Positiver Nebeneffekt des Einsatzes unserer zweier kleiner Mietwagen auf
Bodenhöhe: Man kommt näher heran an Cafes und Restaurants! In lukullischer Hinsicht
wuchsen unsere Erfahrungen (und Ansprüche) ohnehin von Tag zu Tag.
Montag 4. Mai:
Das Wetter hat sich gebessert und wir können wieder in die Luft. Da lassen wir uns nicht
zweimal bitten: Heute heißt es "Abflug nach Dinan-Trelivan (LFEB)".
Es soll aber zuerst entlang der Küste Richtung Osten bis zum Mont Saint Michel gehen. Ein
Mix von Wasser, Wiesen, Sand, Fels und in das Gelände eingebettete kleine Orte ziehen.
Absolut sehenswert und das Fotomotiv des Tages! Nach der obligatorischen Umrundung
unter Berücksichtigung der LFR nahmen wir dann Kurs auf Dinan.
Dort gibt es ein Fliegerlokal im französischen Landhausstil mit wunderbarer Küche, das wir
guten Gewissens weiter empfehlen können.
So gestärkt fuhren wir im Grossraumtaxi in die mittelalterliche Stadt, die sich in einen unteren
Teil am Fluss und in den oberen Teil mit der Festung gliedert.
Bei unserem Rückflug machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Morlaix.
Auch auf diesem Flug gab es, schon wegen der geringen Höhe, erneut einiges zu
entdecken: Austernbänke, Badestrände, Küstenorte mit Häfen und, immer wieder, die für die
Gegend typischen Felsformationen, die vor der Küstenlinie liegen.
Dienstag, 5. Mai:
Die bretonische Nordküste ist zwar bei weitem noch nicht vollständig erschlossen, doch das
sonnige Wetter der südlichen Bretagne lockte uns mit magischer Kraft.
Nach Rückgabe der Leihwagenflotte ging es in Richtung Süden.
Die von uns gewählte Route über Morlaix, Landiviseau, Quimper und Lorient erforderte eine
besonders gewissenhafte Planung, Die in der Woche oft aktiven militärischen Lufträume,
sowie die VFR-Routen durch die Kontrollzonen der Flugplätze Landiviseau und Lorient
verlangten nach intensivem Funkkontakt mt den zuständigen Controllern und bescherten uns
insgesamt 9 Frequenzwechsel bis wir unser Ziel, Quiberon (LFEQ) nach nur 1:20h erreicht
hatten.
Wie überall wurden wir freundlich aufgenommen und für unsere kleine UL-Flotte fanden sich
freie Hangarplätze für die nächsten Tage. Auch ein Hotel ist bald bezogen. Bestes Wetter mit
Sonnenbrandfaktor am Strand – nur das Wasser zeigt sich arg unterkühlt. Das CTTeam
verlässt jetzt die Hauptflotte und macht sich auf den Weg zu seiner Südfrankreich-
Umrundung. Bon vol!
Mittwoch, 6. Mai:
Der Tag der Insel: Belle-Ille-en-Mer. Dieser Name ist echt Programm!
Ein kurzer Hüpfer mit den ULs, hinein in das Taxi und sorgfältige Auswertung der Ratschläge
von dessen Fahrer: Mittagessen in Sauzon, Hotel du Phare, mit Aussicht auf den Hafen -
sehr zu empfehlen. Fischgerichte sind erste Wahl und köstlicher Genuß.
Bei der anschliessenden Küstenwanderung und dem standesgemässen Küstenrundflug
liefen die Objektive der Kameras erneut heiß. Ein Motiv schöner als das andere.
Der Rückflug nach Quiberon wurde noch für eine kurze Besichtigung der Menhirfelder von
Carnac genutzt.
Donnerstag, 7. Mai:
Der Wetterbericht für die nächsten Tage lässt leider nichts Gutes erahnen. Massive Tiefs mit
Gewitterwarnungen werden ab Freitag für unsere Stecke angesagt. Das bedeutet für uns,
die Abreise zur Sicherheit um einen Tag vorzuziehen. Eine weise Entscheidung wie sich im
Rückblick zeigte.
Die Flugplanung war bereits vorbereitet, die ULs werden betankt und dem Rückflug steht
nichts mehr im Wege. Wir wählen als Zwischenstopps neue Ziele:
Zuerst geht es von Quiberon nach Blois-Le Breuil (LFOQ) . 2:15h lang traben die treuen
ROTAX-Pferde (davon ca. 1h "on top").
In Blois ist Mittagspause: Alles sitzt im Restaurant. Rotwein gibt es gratis. Sind wir die
einzigen, die dankend ablehnen ? Wie auch immer: Wenn wir vor Ende der Mittagspause
starten, müssen wir keine Landegebühren zahlen. Wir nehmen diese Herausforderung gerne
an.
Es geht weiter: Blois – Verdun-Le Rozelier (LFGW) 2:15h.
Auf dieser Strecke lernen wir, trotz peinlich genauer Beachtung der militärischen
Tiefflugbänder, eine Mirage aus der Nähe kennen. Dank unseres aktiven Transponders
haben die Kameraden mit dem Jet uns wohl rechtzeitig gesehen – wir haben jedenfalls
gestaunt, daß die französiche Luftwaffe auch ausserhalb der auf den Karten dargestellten
Tiefflugbänder aktiv ist.
Das Finale: Verdun – Mainz 1:30h.
Nach Aufgabe des Flugplans war der Rückflug fast schon Routine.
Der freundliche Controller in Metz gab uns noch die Freigabe zum Durchflug seiner
Kontrollzone und schon waren wir wieder in Deutschland.