Karl Ziska
Mit dem UL das Fliegerparadies im Norden erkunden
Vor dem Start zu einem unvergesslichen Flugerlebnis sind einige Formalitäten schnell erledigt. Die Erlaubnis zum Einflug in das dänische Hoheitsgebiet erteilt das LUFTFARTSHUSET in COPENHAGEN.
Diese Genehmigung wird für maximal 90 Tage schriftlich erteilt und ist bei jedem Flug mitzuführen. Für die Bearbeitungszeit sind ca. 30 Tage einzuplanen. Und schon kann es losgehen. Nur noch einen Flugplan aufgeben und man kann in ein einzigartiges fliegerisches Paradies abheben.
Wir starten in Flensburg - Schäferhaus, mit Ziel SONDERBORG / DK (Zollflugplatz).Wir erreichen Sonderborg nach ca. 30 Min. Der Anflug auf den Flugplatz führt über den ALS FJORD.
In Sonderborg sind die Zollformalitäten flott erledigt und wir legen unsere Schwimmwesten an. Jetzt fliegen wir weiter Richtung Norden zwischen JÜTLAND und FÜNEN über die Brücke von FREDERICIA. Auf dem Flugweg überqueren wir die Inseln ÁR, BÁG und BRANDS.
Der LILLE BELT (Kleiner Belt) hat kaum Wellen und die Cumuli spiegeln sich im Wasser. Durch die vorgelagerten Sandbänke und das türkisfarbene Wasser entsteht der Eindruck als fliege man in der Karibik oder auf den Bermudas.
In der Zwischenzeit haben wir ca. 40 Minuten über dem kleinen Belt verbracht.
Wir bestaunen die vielen Schiffe und sind bemüht das einzigartige Farbenspiel der Umgebung aufzunehmen.
Von FREDERICIA fliegen wir in nordöstlicher Richtung nach ENDELAVE. Die Insel ENDELAVE ist nur 13,5 qkm groß und hat 175 Einwohner. Der Flugplatz gehört zu einem Bauernhof und befindet sich im Westen der kleinen malerischen Insel. Funkkontakt gibt es nicht, deshalb fliegen wir über das Landefeld und legen die Landerichtung nach dem Windsack fest.
Nach der Landung empfängt uns der Besitzer Jens Toft. Als wir nach der Landegebühr für den EUROFOX fragen, bekommen wir spontan zur Antwort: »Jeder gibt was er will in einen Umschlag«.
Dann bekommen wir noch 2 Fahrräder (25 Stück stehen im ehemaligen Kuhstall) und wir radeln 2 km ins Dorf zum zweiten Frühstück. Landschaftlich ist diese kleine Insel eine Idylle. Jeder grüßt den Anderen und die knallroten Fahrräder mit den gelben Felgen weisen uns als Besucher des privaten Flugplatzes aus.
Im Dorf gibt es einen Kaufmann und einen KROG (Gasthaus). Alles sehr sauber und gepflegt. Nach 1 ½ Std. radeln wir wieder zum Flugplatz zurück und bedanken uns für die ungewöhnliche Gastfreundschaft.
Die Flugroute geht jetzt Richtung Süden über den großen Belt. Kopenhagen Info gibt uns die Wettervorhersage, sowie das QNH für die nächsten zwei Stunden und wir schalten den Transponder auf den gewünschten VFR - Squawk. Wetter und die Flugsicht könnten nicht besser sein und wir erreichen im Sparflug eine Groundspeed von 80 kts. Nach ca. 20 Minuten sind wir bei der Brücke über den Großen Belt von NYBORG nach KORSOR. Die Masten der Brücke sind mit 883 ft GND in der Karte eingezeichnet und schon von weitem an den Blinkleuchten zu erkennen. Das gewaltige Bauwerk wirkt aus 1500 ft. Höhe imposant und beeindruckend.
Mit Kurs von 220 Grad fliegen wir weiter zwischen FÜNEN und LANGELAND zur Insel ÆR. Der kleine Grasflugplatz auf der Insel ist Zollflugplatz für den Ausflug von Dänemark nach Deutschland. Die Landegebühr beträgt umgerechnet 18.-- DM und wir werden nach unserer Einflug-genehmigung der dänischen Luftfahrtbehörde, sowie dem 18 Mill. Haftpflichtversicherungs - Nachweis gefragt.
Die Flugplanaufgabe ist unkompliziert, da der Weiterflug nach Flensburg über Telefon gemeldet wird. Keine bürokratischen Schreibarbeiten, mündliche Angaben ermöglichen einen unkomplizierten Tagesausflug. Nachmittags starten wir in Richtung Geltinger Bucht und nehmen Kurs auf Flensburg. Wir haben für den Ausflug mit dem EUROFOX in die »dänische Südsee« - bei knapp 3 Std. Flugzeit 29,5 Ltr. Benzin (Super-Bleifrei) verbraucht und eine Menge unvergesslicher Eindrücke mitgenommen.
Wer Lust auf einen Ausflug im Norden hat, unser Tipp: Dänemark ist ein wirkliches Fliegerparadies.
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